Atemloser August
Max Dauthendey
Sommermonde machen Stroh aus Erde,
Die Kastanienblätter wurden ungeheuer von Gebärde,
Und die kühnen Bäume stehen nicht mehr auf dem Boden,
Drehen sich in Lüften her gleich den grünen Drachen.
Blumen nahen sich mit großen Köpfen, und scharlachen,
Blau und grün und gelb ist das Gartenbeet, hell zum Greifen,
Als ob grell mit Pfauenschweifen ein Komet vorüberweht.
Und mein Blut, das atemlos bei den sieben Farbenstreifen stille steht,
Fragt sich: wenn die Blum', Baum und Felder sich verschieben,
Ob zwei Menschen, wenn die Welt vergeht,
Zweie, die sich lieben, nicht von allen Wundern übrig blieben.
Breathless August
Max Dauthendey
Summer moons make straw of earth,
Chestnut leaves become gigantic gestures
And emboldened trees stand, no longer, on the ground
But, like green kites flying, twist in breezes.
Flowers crowd great heads together, and scarlet, too.
Blue and green and yellow is the garden bed, a sight to see,
As if, with peacock fantails flaring, a comet sweeps across.
And my blood, quietly breathless before those stripes of seven colours,
Asks in stillness whether, if flowers, tree and fields can be displaced,
Two people, if the world should pass away,
Two, who are in love, would, of all such wonders, still remain.
Translation: © David Paley
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